Auch diesen Monat haben wir an den physiotherapeutischen Berufsverbänden in Deutschland wieder Fragen zu Zukunftsaktivitäten gestellt. Befragt wurden wiederum der ZVK, VPT, IFK und VDB.
Auf die Fragen konkret geantwortet haben auch diesmal wiederum nur der ZVK und der VPT, deren Antworten wir hier gerne bereitstellen. Der IFK verweist auf allgemeine Pressemitteilungen und der VDB hat garnicht reagiert.
Physioweb:
Im Bereich der Arzneimittelversorgung ist es bereits heute so, dass nur noch Arzneimittel eine Zulassung erhalten, welche auch einen tatsächlichen Nutzen belegen können. Somit ist eine ähnliche Vorgehensweise der Kostenträger auch für andere Leistungen der Krankenkassen z.B. den physiotherapeutischen Behandlungen wahrscheinlich.
Unsere Fragen:
1. Mit welchen konkreten Maßnahmen bereiten Sie den Berufsstand der Physiotherapeut(in)en auf diese Entwicklung vor?
2. In welcher Form stellen Sie Mandatsträgern für politische Diskussionen aber auch den Therapeuten selbst für Diskussionen mit Ärzten und Patienten bereits heute vorhandene wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit bzw. der Kosten-Nutzen-Relation von Heilmitteln in leicht zugänglichen Medien (z.B. Online-Datenbanken) zur Verfügung ?
3. Wie tragen Sie dazu bei, fehlende Informationen zu beschaffen?
ZVK:
Antwort zu 1.und 2. Der ZVK engagiert sich schon seit Jahren für die Förderung von Wissenschaft und Forschung in der Physiotherapie und publiziert dies regelmäßig in den Medien.
- 1989 - Vergabe des ersten Wissenschaftspreises des ZVK, seitdem vergibt der ZVK regelmäßig einen Wissenschaftspreis und seit 2007 zusätzlich einen Studienpreis.
- 1992 - Gründung des Wissenschaftsrates im ZVK
- Mitarbeit des ZVK als Experte für Fragen der Physiotherapie bei Erstellung medizinischer Leitlinien. Die Anfragen nehmen in den letzten Jahren parallel zur allgemeinen Entwicklung multiprofessioneller Leitlinien zu. Veröffentlichung auf der Homepage und in den ZVK Medien.
- 2004 - Gründung der Stiftung zur Förderung von Forschung und Evaluation in der Physiotherapie
- seit 2004 jährliche Durchführung eines Forschungssymposiums durch die Physio-Akademie des ZVK.
- 2006 Publikation des "Handbuches zur standardisierten Ergebnissmessung in der Physiotherapiepraxis"
- 2006 - Informationskampagne zu Leitlinien
- 2006 - Einrichtung einer Clearingstelle zur systematischen Literaturrecherche in relevanten Datenbanken (z.B. pedro , medline, etc.)
- regelmäßige Auswertung des GEK-Heilmittelreportes und Anpassung der systematischen Literaturrecherchen
- Finanzielle Unterstützung der Physiotherapeutischen Datenbank PEDRO
Sensibilisierung der Physiotherapeuten für das Thema Forschung, Evaluation, Wirksamkeitsnachweise in der Physiotherapie auf Mitgliederversammlungen, Kongressen und Symposien.
Antwort zu 3. Umfassende Informationen gibt es auf der Homepage des ZVK und der Physio - Akademie des ZVK Zusätzlich gibt es Verlinkungen zu den entsprechenden Seiten, über die interessierte Physiotherapeuten an die gewünschten Informationen kommen
VPT:
Antwort zu 1. Der VPT hat eine eigene Arbeitsgemeinschaft Akademisierung und Wissenschaft in der Physiotherapie ins Leben gerufen. Diese AG beschäftigt sich seit ihrer Gründung mit Fragen der Evidenzbasierung von Therapiemethoden. Außerdem unterstützt der VPT entsprechende wissenschaftliche Untersuchungen, da wir wissen, dass es auf unserem Gebiet noch Forschungsbedarf gibt. Auch liegt uns eine Vielzahl von Studien vor, bspw. zur Wirksamkeit der Massagetherapie. Diese Erkenntnisse nutzen wir für Gespräche auf Kassen- und Politikebene, genauso wie im Kreise unserer Mitglieder. Antwort zu 2. Der VPT veröffentlicht wissenschaftliche Erkenntnisse in der Physiotherapie auf verschiedenen Wegen:
- Sonderdrucke
- Fachzeitschrift
- Internet
- Mitgliederrundschreiben
- Fort- und Weiterbildungskurse auf regionaler und überregionaler Ebene
Antwort zu 3. Durch Recherchearbeiten, eigene Untersuchungen (bspw. in unserer AG Akademisierung und Wissenschaft in der Physiotherapie), in Zusammenarbeit mit ärztlichen Fachgesellschaften und Universitäten sowie durch Vernetzung mit physiotherapeutischen Fachhochschulen und Hochschulen, um über Bachelor- und Masterarbeiten konkrete wissenschaftliche Themen bearbeiten zu lassen und zu veröffentlichen.
Physioweb:
Vielen Dank für Ihre Antworten
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