Der Skidaumen ist die klassische Bandverletzung der Hand. Der Daumen wird nach außen, von der Hand weg, überdehnt. Dabei reißt das kleinfingerseitige (ulnare) Band am Daumen-Grundgelenk. Diese Verletzung kommt besonders oft beim Skifahren, aber auch beim Anprall eines Balles, beim Turnen, Ringen und Selbstverteidungssport vor. Aufgabe des Bandes ist es, den so genannten Flaschengriff zu stabilisieren. Wäre das Band nicht vorhanden, würde der Daumen beim kraftvollen Griff nach einer Flasche oder einem Rohr nach außen wegknicken.
Anzeichen sind Schmerzen und eine Schwellung im Bereich des Daumens. Ein spezifisches Zeichen des Skidaumens ist, dass man das Daumengrundgelenk "aufklappen" kann: Der Daumen ist nach außen hin abnorm beweglich. Als erstes sollte man den Daumen ruhig stellen und mit Eisauflagen kühlen. Manchmal hilft eine provisorische Schienung.
Die Behandlung ist (meistens) folgende: Bei einer Zerrung (Distorsion) genügt es, den Daumen in einer Schiene ruhig zu stellen. Liegt ein kompletter Riss des Seitenbands oder ein knöcherner Ausriss vor, kann die Funktionalität des Daumens beim Flaschengriff nur durch eine Operation wiederhergestellt werden. Eine spezielle Drahtnaht hält die gerissenen Bandanteile zusammen, Knochenfragmente werden mit Bohrdrähten fixiert. Anschließend wird der Daumen in einer Schiene für sechs Wochen ruhig gestellt. Nach sechs Wochen beginnt eine krankengymnastische Übungsbehandlung, die die Beweglichkeit des Daumen-Grundgelenks wiederherstellt. Bei zügiger Behandlung ist die Prognose in der Regel sehr gut, Spätschäden gibt es selten.
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