Informationsdienst Wissenschaft - idw - - Pressemitteilung Europa Fachhochschule Fresenius, 13.09.2004
Wenn Gehen neu gelernt werden muss
Pilotstudie der Europa Fachhochschule Fresenius in der Neurologischen Rehabilitationsklinik Bad Camberg
Idstein. Jaehrlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Buerger an einem Schlaganfall, wobei das Risiko von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und Lebensweise abhaengt. Etwa zwei Drittel der Betroffenen erleiden Gangstoerungen aufgrund des Hirninfarkts. Die Europa Fachhochschule Fresenius (EFF) untersuchte in einer Pilotstudie, die mit Patientinnen und Patienten der Neurologischen Rehabilitationsklinik Bad Camberg durchgefuehrt wurde, wie Gangstoerungen moeglichst effektiv behandelt werden koennen. Das Gangbild von Schlaganfallpatienten weicht vom normalen Gangbild ab - wie stark, das haengt zum einen vom Schweregrad des Infarkts ab, zum anderen von der koerperlichen und psychischen Verfassung. Das gestoerte Gangbild ist vor allem durch Asymmetrien gekennzeichnet, denn viele Patienten haben (halbseitige) Laehmungserscheinungen. Folgen sind oft grosse Unsicherheiten, erhoehte Sturzgefahr oder gar Bewegungsunfaehigkeit.
Nervenverbindungen aktivieren
Die Forschung konzentriert sich seit einigen Jahren auf neuronale Verbindungen im Rueckenmark, die fuer zyklische Bewegungen wie zum Beispiel fuer das Gehen verantwortlich sind. Um diese Verbindung zu aktivieren, sind aufgabenspezifische haeufig wiederkehrende Uebungen notwendig. Die EFF-Studie beschaeftigte sich mit der Frage, inwiefern die Ganggeschwindigkeit bei der Laufbandtherapie den Regenerierungsprozess der neuronalen Verbindungen beeinflusst. Das Ergebnis: Insbesondere fuer schwerer betroffene Patienten erzielt eine vergleichsweise langsame, kontinuierliche Laufbandtherapie die groessten Erfolge. Patienten, die trotz des Schlaganfalls etwas schneller zu Fuss sind (d.h. die mehr als einen halben Meter pro Sekunde zuruecklegen), profitieren hingegen von einer entsprechend schnelleren Therapieform. "Um diese ersten Ergebnisse zu ueberpruefen, laeuft derzeit eine Fortsetzung des Forschungsprojektes an", so EFF-Forschungsprojektleiter Christian Grueneberg, der die Studie betreute, die in Zusammenarbeit mit Frau Anke Greb aus der physiotherapeutischen Abteilung der Neurologischen Rehabilitationsklinik Bad Camberg und deren Team durchgefuehrt wurde. Weitere Informationen unter (06126) 93520
Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.fh-fresenius.de
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