aus: Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung Universität Zürich, Beat Müller, 02.05.2006
Forscher aus Boston und Zürich haben einen neuen Impfstoff gegen Alzheimer erfolgreich bei Mäusen getestet. Der Impfstoff reduziert das krankmachende Eiweiss Beta-Amyloid, den wichtigsten Bestandteil der krankhaften Ablagerungen im Alzheimer-Gehirn. Die Studie wird am 3. Mai 2006 im "Journal of Neuroscience" publiziert.
Die Forscher zeigen in ihrer Studie, dass der neue Impfstoff, bestehend aus zwei aneinander gereihten Kopien des verkürzten Beta- Amyloid-Eiweisses, die so genannten Amyloid Plaques wirksam reduziert. Die Amyloid Plaques sind eine der wichtigsten krankhaften Ablagerungen im Gehirn von Alzheimer Patienten. Ebenso verbesserten sich die Lern- und Gedächtnisfähigkeiten in Verhaltenstests mit den Alzheimer-Mäusen. Diese Verbesserungen wurden erreicht, indem die Impfstoffe wöchentlich auf der Nasenschleimhaut appliziert wurden.
Der neue Impfstoff bildet Antikörper gegen Beta-Amyloid ohne eine Beta-Amyloid-spezifische zelluläre Immunreaktion auszulösen. Diese Immunreaktion gegen das körpereigene Beta-Amyloid-Eiweiss war höchstwahrscheinlich die Ursache der Hirnhautentzündungen, die bei einigen Patienten in der abgebrochenen klinischen Studie des ersten Alzheimer-Impfstoffes aufgetreten sind.
"Dieser neue Impfstoff ist ein viel versprechender Kandidat für eine neue Generation von Impfstoffen ohne Nebenwirkungen gegen die Alzheimerkrankheit," sagt Marcel Maier von der Universität Zürich. Er ist Erstautor der Studie und war Mitglied des Teams im Labor von Prof. Cindy Lemere an der Harvard Medical School in Boston, USA. Marcel Maier ist vor ein paar Monaten nach Zürich zurückgekehrt und setzt seine Studien bei den Alzheimerspezialisten Prof. Roger Nitsch und Prof. Christoph Hock an der Universität Zürich fort.
Kontakt: Dr. Marcel Maier, Abteilung für psychiatrische Forschung, Universität Zürich 0041 44 634 88 66 E-Mail: marcel.maier@bli.unizh.ch
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