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23.03.2023
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HTA-Bericht: Stürzen im Alter vorbeugen

bearbeitet von unserem(r) Redakteur(in) Roland Bruzek

30.03.12




Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI),
Sven Borowski, 20.03.2012

Mit dem Alter steigt das Risiko zu stürzen und sich dabei ernsthaft zu
verletzten. Wie effektiv man dem heute vorbeugen kann, untersucht ein
jetzt vom DIMDI veröffentlichter HTA-Bericht (Health Technology
Assessment, wissenschaftliche Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren
und Technologien). So hilft rüstigen Senioren ggf. ein gezieltes Training.
Auch eine altersgerecht angepasste Wohnung kann Stürze verhindern. Andere
Verfahren erweisen sich als nutzlos oder sogar schädlich. Allerdings
variiert die Qualität der Studien sehr stark, die im Bericht zu den
unterschiedlichen Maßnahmen herangezogen werden konnten. Daher verzichten
die Autoren darauf, einzelne Verfahren klar zu empfehlen.

Den vollständigen HTA-Bericht erhalten Sie kostenfrei zum Download beim
DIMDI. Die Autoren bewerten darin die Ergebnisse wissenschaftlicher
Studien zu Einzelmaßnahmen und komplexen Programmen zur Sturzprophylaxe.
Im Fokus stehen die Effekte auf die Häufigkeit von Stürzen und daraus
resultierenden Verletzungen. Betrachtet werden ausschließlich Menschen,
die zu Hause oder in einem Pflegeheim leben.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Stürzen und ihren Folgen sind vielfältig: Sie
reichen von korrigierten Sehfehlern über angepasste Medikamente,
Vitamin-D-Präparate und Nahrungsergänzungsmittel bis zu Hüftprotektoren
etc. Die klinischen Studien dazu sind qualitativ sehr unterschiedlich.
Einige Beispiele:
* Altersgerechte Wohnumgebung: In Studien untersucht wurde die
Sturzhäufigkeit älterer Teilnehmer nach altersbezogenen Anpassungen ihrer
Wohnung. Wie gut damit Stürzen vorgebeugt werden kann, hängt sehr von der
Gebrechlichkeit der Zielgruppe ab. So fanden einige Studien eine
verringerte Sturzrate, andere dagegen nicht.
* Überprüfung/Korrektur der Sehfähigkeit: Die Gewöhnung an Sehhilfen o.ä.
erscheint durchaus problematisch. Studien fanden bei entsprechend
behandelten Personen ein erhöhtes Sturzrisiko und ein knapp erhöhtes
Risiko für Knochenbrüche. Allerdings sind diese Ergebnisse unter Vorbehalt
zu sehen, da sie sich auf relativ gesunde Senioren beziehen.
* Training der Beweglichkeit: Über einen längeren Zeitraum durchgeführte
motorische Übungen senkten in Studien das Sturzrisiko älterer Menschen.
Die Studien variieren dabei stark bezüglich Personen und Übungen und sind
zudem von eingeschränkter Qualität. Ihre Aussagekraft ist daher begrenzt,
zumal die positiven Ergebnisse nur für rüstige Senioren gelten. Bei
gebrechlichen Personen wirkt ein Training womöglich kontraproduktiv.

Es existieren auch komplexe Programme zur Sturzprophylaxe. Sie umfassen
mehr als eine Einzelmaßnahme und meist auch eine genaue Überprüfung des
Sturzrisikos. Inwieweit solche Programme dazu beitragen, Stürze und
Verletzungen zu vermeiden, ist nach aktuellem Stand wissenschaftlicher
Erkenntnisse unklar. Dies gilt sowohl für die ambulante Versorgung als
auch für Einrichtungen der Langzeitversorgung. Die Effekte solcher
komplexen Programme scheinen stark von verschiedenen Rahmenbedingungen
abzuhängen, die es noch besser zu verstehen gilt.

Insgesamt sind die Studienergebnisse zu Einzelmaßnahmen und komplexen
Programmen zur Sturzprophylaxe uneinheitlich und die Daten wenig
belastbar. Die Autoren des HTA-Berichts sprechen daher keine klare
Empfehlung zugunsten bestimmter Maßnahmen aus.

Hintergrund
Ältere Menschen stürzen häufiger. Mögliche Ursachen reichen von
Augenerkrankungen bis zu Schwindel als Nebenwirkung von Medikamenten. Um
vorzubeugen zu können, muss die Ursache bekannt sein. Nationale und
internationale Leitlinien empfehlen ein breites Spektrum an Maßnahmen. Ein
erster Schritt liegt im Erkennen möglicher Risiken und in der Beseitigung
von Risikofaktoren.

Sturzprophylaxe bei älteren Menschen in ihrer persönlichen Wohnumgebung
(Katrin Balzer, Martina Bremer, Susanne Schramm, Dagmar Lühmann, Heiner
Raspe)

HTA-Berichte bei DAHTA
Die HTA-Berichte sind in der DAHTA-Datenbank beim DIMDI bzw. im HTA-
Journal bei German Medical Science (GMS) kostenfrei als Volltext abrufbar.
Für die Inhalte der HTA-Berichte sind die genannten Autoren
verantwortlich. Alle durch die DAHTA beauftragten Berichte werden in einem
standardisierten, anonymisierten Verfahren erstellt, um die Unabhängigkeit
der Autoren zu gewährleisten.

Das DIMDI stellt über das Internet hochwertige Informationen für alle
Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Es entwickelt und betreibt
datenbankgestützte Informationssysteme für Arzneimittel und
Medizinprodukte und verantwortet ein Programm zur Bewertung
gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien (Health Technology
Assessment, HTA). Das DIMDI ist Herausgeber amtlicher medizinischer
Klassifikationen wie ICD-10-GM und OPS und pflegt medizinische
Terminologien, Thesauri, Nomenklaturen und Kataloge (z. B. MeSH, UMDNS,
Alpha-ID, LOINC, OID), die für die Gesundheitstelematik von Bedeutung
sind. Das DIMDI ermöglicht den Online-Zugriff auf seine
Informationssysteme und über 60 Datenbanken aus der gesamten Medizin.
Dafür entwickelt und pflegt es moderne Software-Anwendungen und betreibt
ein eigenes Rechenzentrum.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta255_bericht_de.pdf

Quelle: Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/news468863


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Sensoren helfen, Stürze zu vermeiden
Konzept für Mobilität im Altenheim
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